Iran - eine Reise durch das alte Persien

24. Oktober bis 6. November 2015

Im Oktober 2015 war Joachim Chwaszcza mit einer unserer Gruppen auf Entdeckertour im Iran.
Während der Reise hat er uns auf seinem Blog followtheguide.de an der Reise teilhaben lassen. Seine Eindrücke können Sie nun auch hier nachlesen.

 

Auf zu neuen Zielen…

… bin schon sehr gespannt auf den Iran und seine Menschen, gerade jetzt, wo uns das Fremde und der gesamte islamische Raum scheinbar so fremd erscheinen soll. "Fremd ist der Fremde nur in der Fremde", sagt Karl Valentin, und ich habe nicht vor, dass ich dort fremdeln werde. Wenns das wörlwäidwäb zulässt, lasse ich euch mitreisen. Also inshallah!

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Müde, aber nicht fremd…

… fühlen wir uns am ersten Tag in Shiraz. Noch hängt der Nachtflug in den Knochen und der ruhige und beschauliche Alltag der Zweimillionenstadt zeigt uns, dass in manchem deutschen 10.000 Seelennest eine höhere Schlagzahl ist als hier. Also tut es uns gut, hier geruhsam und ohne große Touristenströme durch den Bazar zu bummeln oder die tollen Kacheln der Vakil-Moschee zu bewundern. Und was den Kontakt zu den Menschen in Shiraz  betrifft, dürfen wir nicht klagen. Die iranische Willkommenskultur steht unserer in nichts nach. Einen so freundlichen und herzlichen ersten Tag hätte ich nicht zu träumen gewagt.

 

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Persepolis ohne Worte…

… absolut ein Traum in der Novemberwüste

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Bei Vollmond zur Gebetszeit…

…im heiligen Schrein – das hätte ich nicht erwartet. Da bin ich von anderen Ländern und anderen Moscheen schon anderes gewohnt. Kein Thema, das wir die Moschee besuchen dürfen, ja, auch Fotos dürfen wir machen. Eben nur nicht direkt am Schrein…”Es freut uns sehr, dass Sie uns besuchen…” Schöner kann ein letzer Abend in Shiraz eigentlich nicht enden!

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Ein langer Tag …

… mit 600 Kilometern, mit zwei Salzseen, Orten, an denen man nicht bleiben will, und einem immer wieder von neuem aufgehenden Mond. Auch wenn der Weg in die Wüstenstadt Kerman lang und anstrengend war, vor allem für den Fahrer, der eine von der Polizei vorgeschriebene Zeit einhalten muss, ist es ein toller Tag. Wie weit und groß das Land ist und wie unterschiedlich die einzelnen Regionen, das sieht man eigentlich nur, wenn man durchfährt. Und nach dem tollen Abend in Shiraz gestern ist auch die Seele im Reinen und kann die Landschaft genießen. Ein kleines Nickerchen zwischendurch muss ja nicht schaden…

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Heute ist es nahezu…

…unmöglich, etwas ins Netz zu stellen. Nicht weil es aus Kerman nichts zu erzählen gäbe. Das Sufigrab in Marhan, der nette Prinzengarten, der Basar in Kerman und die kleine Moschee, versteckt und nur mit einem Gebetsrausm…
Heute ist es das Internet, das in der Wüstenstadt mittelalterliche Verhältnisse schafft. Deswegen”nur” der Text und falls es sich hochladen lässt, ein kleines Bild vom Buchdeckel in der Sufimoschee Nemathollah Vali in Marhan.

 

 

Nicht ganz aus der Welt…

…aber ohne Internet geht halt nichts. Deswegen mussten wir warten, in Kerman einen Tag und zwei in Yazd. Deswegen noch einmal Kerman, nach 600 Kilometern Fahrt dennoch ein Ziel, das die Mühen lohnt. Der Blick aus dem Badehausmuseum und durch das verschlossene Tor der Karawanserei – es ist eine charmante Wüstenstadt, die ihre ganz eigene Ausstrahlung besitzt. Man spürt schon die Strenge der Wüste, die konservative Lebensart. Wie unterschiedlich sind da doch Shiraz und die Wüstenstadt Kerman. “Willst du eine Frau, die sinnlich ist, musst du nach Shiraz. Willst du eine Frau die treu ist, must du nach Kerman” – so soll es zumindest der Legende und unserem Guide nach heißen. Vielleicht sagt das ja auch etwas über die Städte aus. Und nachdem wir in Kerman sind, kann ich ja mal auf den Schriftsteller und Religionswissenschaftler Navid Kermani hinweisen. Hat grad eine bewegende Rede zur Verleihung des Friedenspreises gehalten – es muss ja nicht gerade “Dein Name” sein.

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Sehnsucht Wüste und die…

…die Türme des Schweigens. Auf dem Weg von Kerman nach Yazd tirfft man auf eine zum Hotel umgebaute Karawanserei. Vom Dach streift sehnsuchtsvoll der Blick in die Berge des Iran. Wüste, Berge, vieles erinnert hier vom Landschaftsbild an den Jemen. Traurige Erinnerungen werden wach und zum steten Begleiter der nächsten Tage. Die Türme des Schweigens, die Begräbnisstätten der Zoroastrern, liegen vor den Toren der Wüstenstadt Yazd. Ein stiller und bewegender Abschluss dieses Tages

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Yazd, die Perle der…

…Wüste prunkt mit ihrer prachtvollen Moschee und den Windtürmen. Es ist Freitag und die Stadt wie ausgestorben. Auf eigene Faust erkunden wir am Nachmittag die verwinkelten Gassen, die versteckten Moscheen und die alten Herrenhäuser. Das hier manchmal die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, zeigt sich im Bazaar. Angestaubt wäre für diese Fahrräder übertreiben. Martialisch leuchten draußen im Abendlicht die blau angestrahlten Minarette der Moschee – wieviel gemütlicher und anheimelnder strahlt da unser Hotel. Aber es zeigt auch, dass Bilder nicht immer die ganze Wahrheit erzählen, denn der Abend an der “Blauen” Moschee begleitet vom Klang des Abendgebets, war wieder einmal ein beeindruckender Mosaikstein dieser Tage. Und das Hotel steht dem natürlich in nichts nach…

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Isfahan…

…ist die Hälfte der Welt“ (persisch ‏اصفهان نصف جهان‎ Esfahān nesf-e ǧahān), sagt ein persisches Sprichwort. Alle Wege führen nach Rom und in einer andren Welt vielleicht nach Isfahan. Wer diesen Platz und seine Moscheen nicht gesehen hat, der war auch nicht im Iran. Es war ein mehr als 1200 Kilometer langer Weg, fast schon ein Pilgerweg, von Shiraz entlang den Ausläufern der Wüste, bis wir hier angekommen sind. Jede Station und fast alles was wir besichtigt und erkundet haben, war jeden Zentimeter wert. Jetzt aber, so scheint es, beginnt ein neues Kapitel “Iran”.Und das es in Isfahan auch das bis dato beste Kebab gab, was angesichts der bereits hinter uns liegenden Kebabstationen gar nicht so leicht war, spricht ebenfalls für diese Stadt .Also freuen wir uns alle auf morgen, wenn wir durch die Stadt und den Bazaar streifen

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Wenn das Ganze…

…zuviel wird und man es doch nicht so richtig ganz erfassen kann, weil es einfach zu mächtig oder zu groß oder gar zu schön ist, muss man sich auf die kleinen Dinge konzentrieren und sich den Details widmen. Aber wenn dann auch noch die Details so vielschichtig und kompakt sind, kann es einem an einem ersten Tag in Isfahan auch manchmal Blau vor den Augen werden.

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In der alten Tradition…

…der Buchmalerei. Eine Illustration aus einem Buch im armenischen Museum und eine “Momentaufnahme” am Meidan.

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Mardoni Khachikian

…besitzt einen wunderbaren kleinen Zufluchtsort. Nach Tagen des Tees ist es eine Wonne, ins armenische Viertel von Isfahan zu kommen und nahe der Kathedrale im Ani-Coffe-Center einen wirklich phantastischen Espresso zu schlürfen. Merci Mardooni für diesen erfreulichen Aufputscher!

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Der zehnte Tag…

…in Folge: Salat und Reis und Kebab. Ich kann wohl inzwischen dem deutsch-iranischen Kebabbund beitreten, denn die Aufnahmeprüfung habe ich definitiv bestanden. An der Kulinarik müssen wir wohl noch etwas arbeiten. Alkoholfreies Bier mit Pfirsich- oder Zitronengeschmack, Wasser und Fladenbrot mit der Geschmacksrichtung Corn-Flakes-Packung verzeichnen verstärkten Zulauf.

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Stauberichte machen in…

…Teheran wenig Sinn, denn wenn in einer 10 Millionenstadt alleine jeden Tag 2 Millionen pendeln und dies vor allem mit dem Auto und sowieso alle mit dem Auto unterwegs sind, dann helfen auch die vielspurigen Highways nichts. Von oben, vom himmelhohen neuen Fernsehturm, sieht das alles beim Sonnenuntergang ganz romantisch aus. Den Rückweg steht man dann wieder im Stau. Man ist eben mitten drin in Teheran.

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Die Skisaison ist…

…in Teheran eröffnet und heute bei unserem Abstecher zur Mittelstation des Torchal, des knapp 4000m hohen Hausberges von Teheran, kamen uns die ersten Skifahrer entgegen. Dass die Helmpflicht im Iran anders interpretiert wird, zeigt der Hinweis auf der Mittelstation.

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Bei uns ist…

…es zugegebener Maßen an heiligen Orten manchmal ähnlich. Hier im Iran, in der Grabmoschee des Ayatollah Chomeni, sind die Frauen eindeutig in der Überzahl. Die Beweggründe dürften ähnlich sein wie bei uns. Ein gravierender Unterschied mag jedoch sein, dass die iranischen Männer nicht wie bei uns im Wirtshaus sitzen. Unser Besuch an diesem zentralen Ort war überraschend entspannt. Immerhin war es wieder einmal Freitag und noch dazu kurz nach der Hauptgebetszeit. Da waren wir zunächst etwas zögerlich. Aber wie schon öfter in diesen Tagen war der Besuch der Moschee kein Thema. Ganz im Gegenteil. Und inzwischen waren wir ja die positiven Überraschungen im Iran gewohnt und hatten damit keine Probleme. Überhaupt bleibt für den Iran nur ein Fazit: Ich komme wieder! Und zwar schon bald, nämlich im April zur Rosenblüte, nach Isfahan an den Meidan und zur Brücke der wehmütigen Lieder und…und…und

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Mehr von unserem Reiseleiter Joachim Chwaszcza lesen Sie auf seinem Blog unter followtheguide.de

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